Gemeinderat beschloss Forsteinrichtung
Einstimmig billigte der Gemeinderat in seiner Sitzung am 6. März 2017 die Forsteinrichtung für den Gemeindewald von Graben-Neudorf. Als Forsteinrichtung wird die Planung für die Bewirtschaftung und Entwicklung des Waldes für die nächsten zehn Jahre bezeichnet.
Forstdirektor Thomas Eichkorn und Revierleiter Martin Schmidt stellten im Rat die Planung vor und zogen Bilanz über die Entwicklung des Gemeindewaldes in den vergangenen zehn Jahren. So habe die Waldfläche um 40 Hektar auf 840 Hektar zugenommen und der geplante Holzeinschlag sei erfüllt worden. „Etwa 85% des Walds liegen auf der Hardt, ca. 15% in den Rheinauen. Der Standortswald auf der Hardt ist meist ein Buchen- /Traubeneichenwald geringer bis mittlerer Produktivität, in der Aue sind es häufig Erlenwälder. 6% der Waldfläche besteht aus Extensivbeständen, in die kaum eingegriffen wird“, erklärte Thomas Eichkorn. Hauptbaumart sei die Kiefer (39%), weitere wichtige Baumarten sind Buche (20%) und Roterle (10%), so Revierleiter Martin Schmidt. Im Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre stellten Martin Schmidt und Thomas Eichkorn fest, dass der geplante Einschlag insgesamt erreicht wurde. Der erreichte Pflegezustand sei gut, Durchforstungsrückstände gebe es praktisch nicht. „Das Betriebsergebnis ist mit rund 52.647 € Gewinn oder 1 €/Festmeter in Anbetracht der geringen Möglichkeiten und erheblichen Probleme des Betriebs bemerkenswert“, erklärte Thomas Eichkorn.
Die Forsteinrichtung sieht künftig einen gleichbleibenden Hiebsatz von 55.000 Efm vor. Schwerpunkt der Verjüngung (91ha) soll in Buchen- (25 ha) und Kiefernbeständen (46 ha) liegen. Daneben sollen auch 4 ha Esche (Eschentriebsterben) und 14 ha Pappel verjüngt werden. Der Gemeinderat beschloss zudem den von Thomas Eichkorn und Martin Schmidt vorgelegten Betriebssteckbrief, in dem als grundsätzliche Ziele die Schutzfunktion des Waldes, der Erhalt der Artenvielfalt und das Ziel eines gesunden Waldökosystems als vorrangig vor wirtschaftlichen Interessen der Gemeinde eingestuft werden.
„Mit der neuen Forsteinrichtung haben wir klare Leitplanken für die die Entwicklung des Waldes in den nächsten zehn Jahren. Es ist richtig, dass Artenvielfalt und ökologische Ziele grundsätzlich Vorrang vor rein wirtschaftlichen Interessen genießen sollen“, erklärte Bürgermeister Christian Eheim.
Vertreter aller Fraktionen und der Bürgermeister dankten insbesondere Revierleiter Martin Schmidt für die geleistete Arbeit, die sich auch in der positiven Bilanz der letzten zehn Jahre deutlich widerspiegele.