Graben-Neudorf zu Gast beim baden-württembergischen Energiekongress in Stuttgart
Am 18. Oktober nahm Bürgermeister Christian Eheim am baden-württembergischen Energiekongress der EnBW in Stuttgart teil. Die EnBW hatte Bürgermeister Eheim eingeladen, um die Klimaschutzoffensive der Gemeinde Graben-Neudorf vorzustellen.
In seiner Präsentation betonte Bürgermeister Eheim die vielfältigen Maßnahmen der Gemeinde im Bereich Klimaschutz. Dazu gehört unter anderem das kommunale Förderprogramm für Klimaschutzmaßnahmen, bei dem Bürger unterstützt werden, wenn sie etwas für den Klimaschutz tun, wie die Installation von PV-Anlagen, Flächenentsiegelung, Dachbegrünung, den Kauf von Lastenfahrrädern oder die Installation von Wallboxen. Die Gemeinde nimmt außerdem am European Energy Award teil, mit dem besonders klimafreundliche Gemeinden zertifiziert werden.
Bürgermeister Eheim stellte detailliert den Energieplan der Gemeinde Graben-Neudorf vor. Dieser Plan arbeitet bewusst mit zwei Szenarien. Im ersten Szenario wird davon ausgegangen, dass das Tiefengeothermie-Kraftwerk erfolgreich realisiert wird, was die Möglichkeit eines zukünftigen Wärmenetzes durch die Tiefengeothermie eröffnen würde. Im zweiten Szenario wird davon ausgegangen, dass kein Tiefengeothermie-Kraftwerk realisiert wird. In diesem Fall müsste die Gemeinde kleinere Wärmenetze mit Heizzentralen aufbauen, die durch Großwärmepumpen, oberflächennahe Geothermie, Biomasse oder Holzhackschnitzel gespeist werden. Der Wärmeplan gibt eine erste Orientierung, in welchen Quartieren sich ein Wärmenetz lohnen könnte.
Bürgermeister Eheim betonte, dass in modernen Wohngebieten mit gut gedämmten Häusern und bereits installierten PV-Anlagen mit Wärmepumpen möglicherweise kein Wärmenetz erforderlich ist. Dennoch zeige die Wärmeplanung Bereiche auf, in denen sich Wärmenetze sowohl für die Gemeinde als auch für die Hauseigentümer als sinnvoll erweisen könnten. Die Gemeinde hat nun Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Effiziente Wärmenetze“ beantragt, um eine Machbarkeitsstudie zu erarbeiten. Außerdem hat der Gemeinderat beschlossen, eine gemeindeeigene GmbH zu gründen, die ein künftiges Wärmenetz planen und bauen kann. Hierbei werden Investoren gesucht, die sich an der Gesellschaft beteiligen möchten.
Bürgermeister Eheim riet zur Gelassenheit in der aktuellen „Heizungsdebatte“ und betonte, dass weder der moralische Zeigefinger aus Berlin noch aufgeregte Debatten in den Medien weiterhelfen. Die Gemeinde Graben-Neudorf bietet beispielsweise eine kostenlose neutrale Energieberatung durch einen örtlichen Energieberater an, finanziert durch Fördermittel der KfW. Solche Maßnahmen würden helfen um Sorgen der Menschen zu reduzieren und die Diskussion zu versachlichen. Abschließend unterstrich Bürgermeister Eheim, dass der Aufbau effizienter Wärmenetze in Deutschland viele Jahre in Anspruch nehmen wird und technologieoffen erfolgen sollte. Es sei wichtig, den Bürgern realistische Erwartungen zu vermitteln und keine überhöhten Versprechungen zu machen.
Bürgermeister Christian Eheim bedankte sich bei der EnBW für die Einladung zum Energiekongress und betonte, dass dies eine Auszeichnung für die Gemeinde sei, die zeigt, dass ihre Anstrengungen im Umwelt- und Klimaschutz anerkannt werden.