"Glasfaser ist die Zukunft"
Derzeit wirbt die Deutsche Glasfaser für den Bau eine Glasfasernetzes in Graben-Neudorf. Im Interview sprachen wir mit Bürgermeister Eheim über die Haltung der Gemeinde zum Projekt.
Herr Eheim, derzeit wirbt die Deutsche Glasfaser für ihr Ausbauprojekt in Graben-Neudorf. Wie steht die Gemeinde dazu?
Glasfasertechnologie ist die Zukunft. An vielen Stellen ist schon heute das alte Kupfernetz überlastet. Seit Jahren beschweren sich viele Bürger über die langsame Internetverbindung. Jetzt ist ein Unternehmen dazu bereit in Graben-Neudorf zu investieren. Deshalb hat der Gemeinderat das Angebot der Deutschen Glasfaser begrüßt.
Telekom, Inexio, Deutsche Glasfaser – bei den vielen Anbietern verliert man schnell den Überblick!
Der Bau und Betrieb von Glasfasernetzen ist ein freier Markt. So will es der Gesetzgeber. In manchen Städten liegen die Netze verschiedener Unternehmen parallel. In anderen Gemeinden ist man froh, wenn überhaupt ein Unternehmen ausbauen möchte. Die Gemeinde kann dies nicht steuern. Wir sagen lediglich: Hier ist ein Unternehmen, dass in Graben-Neudorf investieren möchte. Das begrüßen wir.
Wenn 40 Prozent der Haushalte im Ausbaugebiet einen Vertrag unterschreiben, dann will die Deutsche Glasfaser ihr Netz bauen. Wie bewertet die Gemeinde dieses Vorgehen?
Die sogenannte Nachfragebündelung ist ein übliches Vorgehen. In Rheinsheim und Huttenheim hat die Deutsche Glasfaser die Bürger überzeugt und die Quoten wurden erreicht. Beim Bau von Glasfasernetzen werden Millionen investiert. Es ist nachvollziehbar, dass dies nur bei genügend Nachfrage finanzierbar ist.
Wo steht die Deutsche Glasfaser derzeit in Graben-Neudorf?
Laut Unternehmen haben derzeit 26 Prozent der Haushalte im Ausbaugebiet einen Vertrag abgeschlossen. Die Zielmarke liegt bei 40 Prozent, die bis 18. Dezember erreicht werden sollen.
Was passiert, wenn die geforderte Nachfrage von 40 Prozent nicht erreicht wird? Springt dann die Gemeinde in die Bresche und baut ein Glasfasernetz auf?
Die Gemeinde darf derzeit ihr kommunales Netz nicht weiter ausbauen. Und auch wenn dies irgendwann wieder möglich sein wird, werden auch wir einen Ausbau an eine Nachfragebündelung koppeln müssen. Im Tiefbau kostet ein einzelner Glasfaserhausanschluss rund 900 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Zuführungsstrecken. Wir reden hier von mehreren Millionen Euro an Investitionen.
Wenn am Ende des Tages eine große Mehrheit der Menschen im Ausbaugebiet nicht vom Angebot der Deutschen Glasfaser überzeugt ist, dann wird in den nächsten Jahren erst einmal nichts passieren. Die Gemeinde darf nicht ausbauen und andere private Unternehmen sind derzeit nicht in Sicht. Für Graben-Neudorf wäre dies sicher keine gute Entwicklung. Aber es ist ein freier Markt und die Menschen entscheiden selbständig. Immerhin bleibt der Deutschen Glasfaser noch bis zum 18. Dezember Zeit, um die Menschen von ihrem Angebot zu überzeugen.