Landtagsvizepräsident Daniel Born informierte sich über Projekt „Wohnraumakquise
Am Mittwoch, 23. November 2022 besuchte der Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg, Daniel Born, Graben-Neudorf, um sich über das Projekt „Wohnraumakquise“ zu informieren. Der SPD-Abgeordnete aus dem Wahlkreis Schwetzingen ist auch wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Gemeinsam mit SPD-Mitgliedern aus Graben-Neudorf und dem Kreis Karlsruhe sowie SPD-Gemeinderätin Katja Buchleither wollte sich Daniel Born vor Ort aus erster Hand informieren.
Bürgermeister Christian Eheim und der Sachgebietsleiter Ordnungsamt, Ulrich Notheis, erläuterten Daniel Born die Details des Programms „Wohnraumakquise“, mit dem leerstehender Wohnraum zur Unterbringung von Geflüchteten mobilisiert wird. „Es macht Sinn, bei der Unterbringung von Geflüchteten zunächst leerstehenden Wohnraum in den Blick zu nehmen. Dieser Wohnraum ist direkt verfügbar und muss nicht erst gebaut werden. Das ist nicht nur kostengünstiger, sondern erleichtert auch die Integration“, berichtete Bürgermeister Christian Eheim. Auch die Belegung von Sporthallen zur Unterbringung Geflüchteter sei in Graben-Neudorf nicht zuletzt wegen der erfolgreichen Wohnraumakquise vermieden worden.
„213 Geflüchtete sind derzeit in der Gemeinde dezentral untergebracht. Das entspricht einer Quote von 86 Prozent“, berichtete Sachgebietsleiter Ulrich Notheis. 31 Objekte seien dazu von der Gemeinde angemietet worden, darunter auch ganze Wohnhäuser. „Da das Jobcenter oder das Landratsamt die Kosten der Unterkunft übernehmen, sind die Mietkosten für die Gemeinde durchlaufende Posten“, erläuterte Ulrich Notheis. Für Eigentümerinnen und Eigentümer leerstehender Wohnungen sei das Angebot ebenfalls interessant: „Die Gemeinde ist ein verlässlicher Mieter. Sollte es Probleme mit den neuen Bewohnerinnen oder Bewohnern geben, so kann kurzfristig reagiert werden, weil die Geflüchteten zunächst mit einer Einweisungsverfügung der Gemeinde in der Wohnung untergebracht werden“, so Ulrich Notheis. Ziel sei es jedoch, dass nach erfolgreicher Integration am Ende ein eigener Mietvertrag zwischen Geflüchtetem und Vermieter stehe. „Sobald die Geflüchteten einige Jahre in der Wohnung leben und eine Arbeitsstelle gefunden haben, ist der richtige Zeitpunkt für den Rückzug der Gemeinde gekommen. Dann sollten idealerweise Eigentümer und Geflüchtete einen direkten Mietvertrag schließen“, erklärte Bürgermeister Christian Eheim. Dies sei in vielen Fällen bereits geglückt.
Daniel Born lobte die Wohnraumakquise der Gemeinde Graben-Neudorf als vorbildlich: „Ich sehe hier eine handlungsfähige und handlungsfreudige Gemeinde, die mit Hilfe ihrer Bürgerinnen und Bürger ein unglaublich erfolgreiches Programm aufgelegt hat.“ Er habe viele wichtige Anregungen für die Arbeit im Stuttgarter Landtag aus Graben-Neudorf mitgenommen, so Daniel Born.