Aktuelles aus der Gemeinde: Gemeinde Graben-Neudorf

Die Gemeinde Graben-Neudorf soll bis 2035 klimaneutral sein. Dieses Ziel beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am 20. Juni 2022. Alle Ratsmitglieder billigten den entsprechenden Vorschlag der Gemeindeverwaltung. Graben-Neudorf schließt sich damit dem Klimaschutzziel des Landkreises Karlsruhe an, der ebenfalls bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden will. Die angestrebte bilanzielle Klimaneutralität bedeutet, dass die energiebedingten Emissionen von Treibhausgasen minimiert werden. Unvermeidbare Restemissionen müssen dann beispielsweise durch Aufforstungen ausgeglichen werden, bis die Netto-Emission „Null“ ergibt. Zur Erreichung des ambitionierten Ziels hat die Gemeinde Graben-Neudorf unter anderem einen Energieplan erarbeiten lassen. „Ausgehend von der Erfassung des Status quo im Energiesektor mit einer Energie- und CO2-Bilanz schlägt der Energieplan Maßnahmen zur Erreichung des Klimaschutzziels vor“, erläuterte Armin Holdschick von der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises Karlsruhe. So enthält der Energieplan für Graben-Neudorf insgesamt 56 Maßnahmenvorschläge, von denen zehn mit hoher Priorität umgesetzt werden sollen. „Sollte die Tiefengeothermiebohrung der Deutschen Erdwärme GmbH fündig sein, so kann mit der dort gewonnenen Wärme ein Nahwärmenetz betrieben werden“, erklärte Birgit Schwegle von der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises Karlsruhe. Der Landkreis strebt die Schaffung einer eigenen Betreiberstruktur für den Aufbau und Betrieb eines regionalen Wärmenetzes an. „Der Landkreis wird ausgehend vom Geothermiekraftwerk Graben-Neudorf eine Wärmetrasse über Bruchsal bis Bretten planen“, so Birgit Schwegle. Für Graben-Neudorf sei die Planung einer ersten Wärmetrasse vom Geothermiekraftwerk über das Gewerbegebiet „Streitgärten“ bis ans Rathaus sinnvoll.

Für Graben-Neudorfer Unternehmen findet schon am 5. Juli eine Informationsveranstaltung der Umwelt- und Energieagentur statt, bei der über die Chancen eines Nahwärmenetzes informiert wird. So billigte der Gemeinderat einhellig den Vorschlag, gemeinsam mit dem Landkreis Karlsruhe die Planung einer ersten Wärmetrasse vom Geothermiekraftwerk bis zur Ortsmitte in Auftrag zu geben.

„Landkreis und Gemeinde gehen jetzt in die Vorleistung und beauftragen Planungsleistungen. Der Bau und Betrieb eines Nahwärmenetzes ist freilich Aufgabe der noch zu gründenden regionalen Organisation unter der Führung des Landkreises“, stellten Bürgermeister Christian Eheim und Birgit Schwegle klar. Neben der Realisierung von Nahwärmenetzen nennt der Energieplan für Graben-Neudorf den Ausbau von Photovoltaik auf öffentlichen und privaten Dachflächen, auch die Förderung des nachhaltigen Bauens und die Sanierung privater wie öffentlicher Gebäude als wichtigste Maßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Bereits in der Sitzung des Gemeinderates am 4. Juli wird der Energieplan erneut Thema sein. Dann wird die Umwelt- und Energieagentur weitere Details des Planwerks im Ratsgremium vorstellen.