Chance für die Hardtbahn: Historischer Streckenabschnitt zwischen Hochstetten und Graben-Neudorf soll reaktiviert werden
Ein "gutes Potenzial" sieht ein durch das Land Baden-Württemberg beauftragtes Gutachten für eine Verlängerung der Stadtbahn von Hochstetten um etwa zehn Kilometer bis nach Graben-Neudorf. Täglich könnten bis zu 1200 Fahrgäste die reaktivierte Strecke der Hardtbahn nutzen.
Am Dienstag (3. November 2020) stellte Verkehrsminister Winfried Hermann in einer online abgehaltenen Konferenz 42 Schienenstrecken im Land zur möglichen Reaktivierung vor, die insbesondere auf ihr Fahrgastpotenzial hin untersucht wurden. Das Land Baden-Württemberg will in den kommenden Jahren das Angebot im öffentlichen Nahverkehr unter anderem durch die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken deutlich steigern.
"Verkehrsminister Hermann hat ein klares Statement abgegeben. Das ist eine riesige Chance, den Nahverkehr zu verbessern. Davon profitieren Graben-Neudorf, Linkenheim-Hochstetten und die Nachbarn. Hochattraktiv ist es für die Region, dass Bund (90 Prozent der Baukosten) und Land (weitere sechs Prozent) den größten Anteil der Kosten tragen", sagte Bürgermeister Christian Eheim.
Die Gemeinde Graben-Neudorf hatte sich in der Gemeinderatsitzung am 27. Juli 2020 zu den Reaktivierungsplänen öffentlich positioniert. Der Gemeinderat begrüßte die Pläne und betonte, dass die Gemeinde die Reaktivierung der ehemaligen Hardtbahntrasse unter Berücksichtigung des Umwelt- und Naturschutzes aktiv unterstütze und für einen Dialog für eine innerörtliche Anbindung von Wohngebieten zur Verfügung stehe.