Integrationsmanagement wird aufgestockt
Die Gemeinde Graben-Neudorf stockt das kommunale Integrationsmanagement auf. Der Gemeinderat billigte in seiner Sitzung am 30. Mai 2022 den Vorschlag der Gemeindeverwaltung, eine zusätzliche halbe Personalstelle für das Integrationsmanagement zu finanzieren.
Die Stelle ist zunächst auf ein Jahr befristet. Bisher ist das Integrationsmanagement mit einer Personalstelle ausgestattet und wird im Auftrag der Gemeinde durch den Caritasverband Bruchsal ausgeführt. Das Integrationsmanagement unterstützt geflüchtete Menschen unter anderem bei den Themen Integration und Sprachkurse, Ausbildung und Beruf, Umgang mit Behörden und den Themen Kindergarten und Schule. In Folge des Ukrainekriegs hat sich die Zahl der in Graben-Neudorf aufgenommenen Vertriebenen seit April 2022 drastisch erhöht. Aktuell befinden sich in Graben-Neudorf 154 aus der Ukraine geflüchtete Menschen. Davon sind 101 Menschen in von der Gemeinde angemieteten Wohnungen dezentral untergebracht. 53 Menschen sind privat bei Freunden oder Verwandten untergekommen. Durch die erfolgreiche Wohnraumakquise der Gemeinde konnte die Belegung von Turnhallen oder der teure Bau von Wohncontainern vermieden werden. Handlungsbedarf bestehe jetzt aber bei der personellen Ausstattung des Integrationsmanagements, so der einhellige Tenor im Ratsgremium. „Die Gesamtkosten der Maßnahme setzen sich aus den Personalkosten in Höhe von etwa 30.000 Euro und den Gemein- und Sachkosten zusammen von 5.000 Euro. Der Betriebsträgervertrag mit dem Caritasverband wird entsprechend angepasst“, erläuterte Hauptamtsleiterin Irma Drakul. Fördermöglichkeiten für die Maßnahme würden derzeit noch geprüft. Das Land habe den Kommunen bereits eine Soforthilfe für den temporären Ausbau des Integrationsmanagements für die Integration von Vertriebenen aus der Ukraine in Aussicht gestellt, so die Gemeindeverwaltung. Die beiden Integrationsmanagerinnen Linda Köhler und Anna Keller, die sich die bestehende Stelle teilen, berichteten im Gemeinderat über die stark angestiegenen Fallzahlen.
Sprecher aller drei Gemeinderatsfraktionen bedankten sich für das Engagement der Integrationsmanagerinnen und unterstrichen, dass die Gemeinde die Aufnahme der geflüchteten Ukrainer bisher sehr gut bewältigt habe.