Großes Interesse bei Einwohnerversammlung
icon.crdate22.11.2024
Rund 300 Bürger nahmen an der Einwohnerversammlung am 19. November 2024 teil.
Am 19. November 2024 lud die Gemeinde Graben-Neudorf zur Einwohnerversammlung in die Pestalozzihalle ein. Rund 300 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, sich über die Entwicklung der Gemeinde zu informieren, Fragen zu stellen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltung wurde von Mathias Zurawski vom SWR-Studio Karlsruhe moderiert und bot ein umfassendes Bild der aktuellen Lage und der Zukunftspläne der Gemeinde.
Bürgermeister Christian Eheim zog in seinem Bericht eine positive Bilanz des Jahres 2024. Besonders hob er die Einweihung des sanierten Freibads im Juni hervor. Ebenso erfreulich sei die Ankündigung des Unternehmens SEW-EURODRIVE, nochmals 350 Millionen Euro in den Standort Graben-Neudorf zu investieren, was die Wirtschaftskraft der Gemeinde weiter stärke. Auch finanziell lief es in diesem Jahr besser als erwartet. Statt der ursprünglich geplanten 13,5 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen wird die Gemeinde bis Jahresende voraussichtlich 14 Millionen Euro erreichen.
Trotz der positiven Entwicklungen warnte der Bürgermeister vor finanziellen Risiken. Er wies darauf hin, dass Bund und Land den Städten und Gemeinden immer mehr Aufgaben übertragen, ohne sie ausreichend gegenfinanzieren. „Wenn sich daran nichts grundlegend ändert, werden in spätestens zwei Jahren auch unsere Spielräume in Graben-Neudorf deutlich eingeschränkt sein“, so Eheim.
Ein zentraler Punkt der Einwohnerversammlung war das integrierte Gemeindeentwicklungskonzept, das derzeit in der Endphase der Planung ist. Am 12. Dezember wird dazu eine große Informationsveranstaltung im Foyer der Pestalozzischule stattfinden. Während des laufenden Prozesses wurden bereits einige Vorschläge der Bürgerschaft umgesetzt, wie etwa die neue Skulptur an der ehemaligen Pferdetränke in der Sofienstraße, die Umgestaltung des Ostausgangs des Bahnhofs und die Aufwertung des Ufers am Saalbachkanal in der Kanalstraße.
Auch in den kommenden Jahren will die Gemeinde in ihre Infrastruktur und Lebensqualität investieren. Zu den wichtigsten Projekten für 2025 zählt die Sanierung der Pestalozzihalle, die im April beginnen soll. Der Spielplatz an der Schwarzwaldstraße wird neu gebaut, und die Planungen für den Neubau der Erich Kästner-Schule sowie der Kita St. Theresia schreiten voran. Der Baustart für dieses Projekt ist für 2026 vorgesehen.
Ein großes Thema des Abends war die Grundsteuerreform, die viele Bürgerinnen und Bürger beschäftigt. Bürgermeister Eheim kündigte an, dass der zukünftige Hebesatz für die Grundsteuer B bei 105 Prozent liegen soll. Dadurch wird die Gemeinde weiterhin rund 1,2 Millionen Euro aus der Grundsteuer im Jahr einnehmen. „Das nennt man aufkommensneutral. Wir wollten diese Reform nicht und wollen keine Mehreinnahmen durch die Reform“, erklärte er. Der Gemeinderat wird voraussichtlich am 25. November die Senkung des Hebesatzes beschließen.
Neben den Vorträgen und Diskussionen bot die Einwohnerversammlung auch Raum für Information und Austausch an verschiedenen Infoständen. Vertreten waren unter anderem ZEO-Carsharing, die Bürgerenergiegenossenschaft Kraichgau, die MVV sowie die Sorgende Gemeinde e.V. und die Bürgerinitiative „Füreinander Miteinander“. Besonders im Fokus stand das Seniorenmobil, ein Projekt, das zusammen mit der Suche nach einer weiteren Hausarztpraxis und der Förderung des Sofienhofs zu den Herzensanliegen von Bürgermeister Eheim für 2025 gehört.
Die Einwohnerversammlung zeigte eindrucksvoll, wie wichtig der Austausch zwischen Verwaltung und Bürgerschaft für die Entwicklung Graben-Neudorfs ist. Gemeinsam sollen auch in Zukunft Projekte umgesetzt werden, die die Gemeinde lebenswert und zukunftsfähig machen.