Gemeinderat hält am Standort Hofstraße fest
icon.crdate17.10.2024
In seiner Sitzung am 7. Oktober 2024 befasste sich der Gemeinderat mit der Online-Petition zum künftigen Standort der Erich-Kästner-Schule und des Kindergartens St. Theresia. Bürgermeister Christian Eheim stellte fest, dass...
In seiner Sitzung am 7. Oktober 2024 befasste sich der Gemeinderat mit der Online-Petition zum künftigen Standort der Erich-Kästner-Schule und des Kindergartens St. Theresia. Bürgermeister Christian Eheim stellte fest, dass es ein wichtiges Zeichen sei, dass der Gemeinderat sich Zeit für die Befassung mit der Petition nehme und damit auch seinen Respekt vor den Unterzeichnern zeige.
Initiator Frank Notheis erläuterte im Ratsgremium die Beweggründe für die Petition, die sich für einen Neubau der Erich-Kästner-Schule und des Kindergartens St. Theresia auf dem Neudorfer Festplatz einsetzt. Im Zentrum stehe die Sorge um eine Belastung für die Schüler durch Baulärm. Der Standort Festplatz biete hingegen zusätzlich große städtebauliche Chancen, weil auf dem bisherigen Schulgelände eine neuer Park entstehen könne. Zudem könnten die Architekten auf dem Festplatz „freier“ planen.Auch sei der Abstand zwischen dem neuen Schulgebäude und dem Kindergarten St. Josef sehr eng. Frank Notheis berichtete zudem von konstruktiven Gesprächen mit den Fraktionen des Gemeinderates, auch wenn wenig Aussicht auf eine Änderung des Standortes bestehe.
Christian Schweikert von der Gemeindeverwaltung ging in einer Präsentation auf die Argumente der Petition ein. „Das neue Gebäude für Schule und Kindergarten wird in Holzbauweise auf der Fläche zwischen dem Bestandsgebäude und dem Kindergarten St. Josef errichtet“, sagte Christian Schweikert. Die Ausführung in einer Holz- oder Holz-Hybrid-Konstruktion bringe große Vorteile mit sich. So sei die Baustelle leiser, weil beim Holzbau die meisten Bauteile bereits vorgefertigt auf die Baustelle geliefert werden. Auch der Bauablauf selbst verkürzt sich deutlich gegenüber einer herkömmlichen Bauweise. Auch städtebaulich habe der Gemeinderat im laufenden Architektenwettbewerb klare Vorgaben für den Neubau gemacht. So ein Mindestabstand des neuen Gebäudes vom Kindergarten St. Josef von mehr als 20 Metern vorgesehen. „Dieser weite Abstand sichert, dass keine ungewünschte Verschattung eintritt. Im Gegenteil, der Abstand ist sehr großzügig bemessen“, so Christian Schweikert. Nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes werde das alte Schulgebäude abgerissen. Dadurch entstehe ein neuer Schulhof, der mindestens genauso groß sei wie der bisherige Schulhof. Auch sei das neue Gebäude maximal dreigeschossig und damit so hoch wie das bisherige Schulgebäude. Der Gemeinderat habe zudem bei seiner Entscheidung für den Standort Hofstraße zu Recht berücksichtigt, dass bei einem Neubau auf dem Festplatz für mindestens 4 Millionen Euro eine zusätzliche Sporthalle errichtet werden müsse. Die Verwaltung warnte zudem vor einer Änderung des Standorts im laufenden Verfahren. Hierdurch würden zusätzliche Verfahrenskosten von 200.000 Euro und Baupreissteigerungen durch die Zeitverzögerung von einer Million Euro entstehen. Auch die von der Landesregierung inzwischen zugesagten Fördermittel für den Standort Hofstraße in Höhe von 2,7 Millionen Euro würden bei einem Wechsel auf den Standort Festplatz ersatzlos entfallen. „Wir wollen am Standort Hofstraße für knapp 30 Millionen Euro einen modernen Bildungscampus für die Kinder und künftige Generationen bauen“, fasste Bürgermeister Christian Eheim zusammen. Auch als Reaktion auf die Petition wolle die Gemeinde nach Abschluss des Architektenwettbewerbs Schüler, Eltern, Erzieher und Lehrer eng an der weiteren Planung des Gebäudes beteiligen. So sollen auch Vertreter des Elternbeirats an den regelmäßigen Arbeitsbesprechungen mit den Architekten mitgestalten können. Schon Ende Januar soll der Siegerentwurf des Architektenentwurfs gemeinsam mit den anderen eingereichten Entwürfen in der Erich-Kästner-Schule vorgestellt werden.
André Mayer (CDU) erläuterte, dass seine Fraktionen keinen Antrag für einen Standortwechsel des Neubaus auf den Festplatz stellen werde: „Es gibt keine Mehrheit im Gemeinderat für einen solchen Antrag, auch wenn unsere Fraktion sich bereits früher im Verfahren für die Bebauung des Festplatzes eingesetzt hatte.“ Bereits im Frühjahr habe die CDU immer wieder auf den Festplatz als städtebaulich klugen Standort für den Neubau der Schule hingewiesen. Trotzdem habe die CDU am Schluss auch den Standort Hofstraße mitgetragen, um die Bedeutung des Neubaus insgesamt zu unterstreichen. SPD-Fraktionsvorsitzende Katja Buchleither betonte, dass sich ihre Fraktion auf die neue Schule und den neuen Kindergarten am Standort Hofstraße freue: „Wir sind davon überzeugt, dass am Standort Hofstraße ein großartiges Bildungszentrum entstehen wird. Im Zusammenspiel mit der Erich-Kästner-Halle und dem Kindergarten St. Josef, den Vereinsheimen und dem Pfarrzentrum sind EKS und St. Theresia an diesem Standort gut aufgehoben.“ Ramona Schmidt (ULI) stellte für ihre Fraktion fest, dass man keine neuen Argumente erkennen könne: „Der Gemeinderat hat im Frühjahr seine Standortentscheidung unter Abwägung aller Argumente getroffen. Die Unabhängige Liste steht hinter dem Standort Hofstraße.“ Dem schloss sich auch Armin Gabler (Grüne) an: „Es ist gut, dass der Gemeinderat die Petition ernst nimmt. Die Argumente sprechen für uns weiterhin für den Standort Hofstraße.“ Auch vor dem Hintergrund, dass die Gemeinde den Neubau über Kredite finanzieren müsse, seien im Gemeinderat Maß und Mitte gefragt. Dank sprachen alle Fraktionen und Gruppen im Gemeinderat an Frank Notheis und die Unterzeichner der Petition für ihr Engagement aus. „Auch wenn die Petition den gewünschten Standortwechsel des Neubaus nicht erreicht, so motiviert uns der Vorstoß, alle Beteiligten noch besser einzubinden. Auf die neue Erich-Kästner-Schule und den neuen Kindergarten St. Theresia sollen künftige Generationen stolz sein“, fasste Bürgermeister Christian Eheim zusammen.